Die Kreditnachfrage wird zum Jahresende wieder steigen!

In der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Euro Raumes Prognosen zu treffen, ist ein äußerst gewagtes und schwer vorhersehbares Unterfangen. Stützt man seine Prognosen auf aktuelle Ereignisse und Zahlen, können diese bereits am gleichen Tag durch neue Einschränkungen, begründet in Pandemie – Gegenmaßnahmen, schon hinfällig sein.

Für das Unternehmenskreditgeschäft gilt jedoch die schwierige wirtschaftliche Situation als absoluter Treiber der Nachfrage. Betrachtet man jetzt die Zahlen von September 2019 mit dem gleichen Zeitraum 2020, so haben die Banken im Raum der Wirtschafts- und Währungsunion 7,1% mehr an Krediten an Unternehmen ausgegeben. Ein ähnlicher Zuwachs ist bereits im August zu verzeichnen gewesen. Diese Nachfragesteigerung, mit Blick auf einen “Lockdown light” betrachtet, wird weitergehen.

Die Einschätzung teilt auch die Chefvolkswirtin der KfW Bank, Frau Köhler-Geib, für die deutsche Wirtschaft, denn „inzwischen wachsen die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Pandemie hierzulande täglich.“

Vor diesen Tatsachen wird sich auch die EZB vor der Ratssitzung am Donnerstag nicht verschließen können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die starke zweite Infektionswelle der Grund für weitere geldpolitische Maßnahmen sein wird. Viele Maßnahmen verbleiben dem EZB – Rat jedoch nicht. Hier wird primär das Billionen schwere Anleihen-Kaufprogramm PEPP im Fokus stehen. Eine Ausweitung im Dezember ist hier sicherlich der nächste Schritt.

Dies wird jedoch nur ein Teil der anstehenden Entwicklungen sein, denn die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung treibt auch die Banken um. So ist fest damit zu rechnen, dass die Kreditvergabepolitik restriktiver wird. Laut einer Umfrage im Auftrag der Bundesbank verschärften 34 der befragten Banken Ihre Richtlinien im dritten Quartal.

Im gleichen Zuge teilte die Bundesbank mit, dass die Nachfrage nach Immobiliendarlehen auch steigt, jedoch auch die Kriterien bei den Banken strenger geworden sind.

So ist zu erkennen, dass “vor allem Unternehmen aus besonders von der Krise betroffenen Branchen,” sowie deren Beschäftigte einen schlechteren Kreditzugang haben.

Wir gehen davon aus, dass unser bisheriges Zinsniveau weiterhin Bestand hat, jedoch weitere Verschärfungen in den Bankregularien bald kommen werden. Aus diesem Grunde raten wir Ihnen und Ihren Kunden schon jetzt Zinsen und Rahmenbedingungen für Ihre Finanzierung zu sichern.