Die Gründe für eine Zinssenkung im Juni erhärten sich weiter
In der Eurozone gewinnt die Diskussion über Zinssenkungen an Dynamik, wobei sowohl der Chef der litauischen Notenbank, Gediminas Simkus, als auch der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, eine mögliche Senkung im Juni in Aussicht stellen. Simkus geht sogar davon aus, dass weitere Zinssenkungen in der Zukunft folgen könnten, ohne jedoch die genaue Anzahl zu nennen.
Die EZB hat bereits einen Zinsschritt nach unten für den 6. Juni angekündigt, allerdings unter der Bedingung, dass die neuen Inflations- und Konjunkturdaten darauf hindeuten, dass die Teuerungsrate bis Mitte nächsten Jahres wieder das EZB-Ziel von 2,0 Prozent erreicht. Lane betont, dass die nachlassende Inflation ein Hauptgrund für eine mögliche Zinssenkung ist, insbesondere im Dienstleistungssektor. Er äußert sich optimistisch darüber, dass die Inflation rechtzeitig zum Ziel zurückkehren wird, da sie derzeit bei 2,4 Prozent liegt und sich der EZB-Zielmarke nähert.
Die EZB und die US-Notenbank Fed haben beide aggressiv auf die Inflation reagiert, wobei die EZB ihren Leitzins seit 2022 von 0 auf 4,5 Prozent erhöht hat, um die Inflation einzudämmen. Die Fed hat ebenfalls den Leitzins erhöht, aber die Erwartungen an Zinssenkungen im laufenden Jahr sind gesunken, mit lediglich zwei Senkungen, anstelle der zuvor erwarteten drei. Dies deutet auf eine vorsichtigere geldpolitische Herangehensweise hin, um die Inflationsrisiken zu kontrollieren und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Diese Entwicklung reflektiert die Herausforderungen, die durch die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen wie den Ukraine-Krieg und gestörte Lieferketten entstanden sind. Beide Zentralbanken müssen ihre Strategien entsprechend anpassen, um auf diese Unsicherheiten zu reagieren und gleichzeitig die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.
Wir empfehlen Ihnen daher sich die aktuellen Zinsen zu sichern, denn ob die erwartete Trendwende eintritt, ist weiter nicht vorherzusehen und hängt von vielen Faktoren ab.