Warnungen vor verfrühten Zinssenkungen werden laut

Die jüngsten Äußerungen von EZB-Präsidentin Lagarde und Bundesbankpräsident Joachim Nagel deuten auf eine vorsichtige Haltung bezüglich einer baldigen Zinssenkung hin, was einen Gegensatz zu einigen südeuropäischen Ländern darstellt, die eine solche Senkung bevorzugen. Lagarde betont, dass die zukünftige Entwicklung der Zinsen stark von den Lohnsteigerungen abhängt. Da der vorausschauende Lohnindikator der EZB weiterhin einen starken Druck auf die Löhne signalisiert, wird eine spätere Zinssenkung wahrscheinlicher erscheinen.

Des Weiteren hebt Lagarde hervor, dass die aktuellen Informationen im Großen und Ganzen mit den Einschätzungen vom Dezember übereinstimmen, was darauf hindeutet, dass es keinen dringenden Handlungsbedarf gibt. Diese Konsistenz könnte eine Zinssenkung im Juni weniger wahrscheinlich machen, im Gegensatz zu Lagardes Andeutung im Januar.

Bundesbankpräsident Nagel unterstützt Lagardes Ansicht und warnt davor, die Geldpolitik zu früh zu lockern, basierend auf vergangenen Erfahrungen. Er plädiert für Geduld und eine gründliche Analyse der aktuellen Situation im EZB-Rat. Angesichts des Risikos steigender Löhne und einer möglichen damit einhergehenden Inflation sehen viele Mitglieder eine erste Senkung der Leitzinsen vor Juni als unwahrscheinlich an. Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA für Januar haben die bestehenden Risiken für die Geldpolitik verdeutlicht.

Nagel bevorzugt eine robustere Strategie, die darauf abzielt, länger bei einem bestimmten Zinsniveau zu bleiben. Obwohl das Inflationsbild sich verbessert hat, ist es nach Ansicht von Nagel noch nicht zufriedenstellend. Er prognostiziert, dass die EZB spätestens im Jahr 2025 ihr Inflationsziel von 2% erreichen wird. Nagel betont jedoch, dass er nicht besorgt ist, dass das Ziel verfehlt wird, insbesondere angesichts der starken Preisentwicklung im Service-Sektor, jedoch möchte er weitere Daten abwarten, um eine fundierte Einschätzung zu geben.

Wir empfehlen Ihnen daher sich die aktuellen Zinsen zu sichern, ob eine erwartete Trendwende eintritt, ist weiter nicht vorherzusehen und hängt von vielen weiteren Faktoren ab.