Zinsen bleiben wohl länger auf hohem Niveau als erwartet
Die Inflation in der Eurozone ist seit Oktober 2022 von 10,6 % auf 7,0 % im April 2023 gesunken. Die Kerninflation, die Energie und Nahrungsmittel ausklammert, ist hingegen weiter gestiegen und erreichte im März ein Rekordhoch von 5,7 %. Aufgrund der hartnäckigen Kerninflation werden die Zinssätze laut Wirtschaftsexperten länger als erwartet auf ihrem Höchststand gehalten. Eine Senkung des Einlagensatzes wird frühestens im zweiten Quartal 2024 erwartet, obwohl zuvor eine frühere Senkung in Betracht gezogen wurde.
Es wird erwartet, dass die Kerninflation länger braucht, um abzuschwächen und im vierten Quartal 2024 immer noch bei 2,4 % liegen wird, was über dem offiziellen Ziel von 2 % liegt. Die Ergebnisse einer Umfrage zeigen die Sorge vieler Zentralbanker über die Dauerhaftigkeit der zugrunde liegenden Inflation. Die EZB hat bereits den Einlagensatz auf 3,25 % erhöht und sich verpflichtet, die Kreditkosten auf einem ausreichend restriktiven Niveau zu halten, um die Preise unter Kontrolle zu bringen.
Einige EZB-Mitglieder dämpfen jedoch die Erwartungen der Märkte, dass die Zinssätze bereits im nächsten Frühjahr gesenkt werden könnten. Einige argumentieren, dass die erwarteten Zinserhöhungen im Juni und Juli nicht ausreichen könnten, um die Inflation endgültig zu bekämpfen. Der lettische Zentralbankchef Martins Kazaks und andere sind der Meinung, dass die Geldpolitik möglicherweise über die Sommerpause hinaus gestrafft werden sollte.
Die anhaltende Inflation und der Preisdruck könnten die EZB dazu drängen, ihre Geldpolitik weiter zu straffen. Die Zinsen sollten laut EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel weiter steigen, bis es klare Anzeichen dafür gibt, dass auch die Kerninflation nachhaltig sinkt.
Ökonomen erwarten eine langsame wirtschaftliche Erholung im Euroraum, mit einem allmählichen Wachstum von 0,4 % in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres.
Wir empfehlen Ihnen daher, sichern Sie sich jetzt noch die aktuellen Zinsen, da die derzeitigen Gegebenheiten nicht eindeutig zu bewerten sind und eine Trendwende weiter nur schwer vorherzusehen ist.