Gibt es eine Rückkehr der Euro Krise?

Die Angst um den Euro – Raum ist zurückgekehrt. Schaut man auf aktuelle Renditen für südosteuropäische Staatsanleihen, so steigen hier die Zinsen schon fast wieder in Richtung eines zweistelligen Zinses. Auch Frankreich und Italien bleiben aktuell nicht von steigenden Risikoaufschlägen verschont.

Betrachtet man nun die Daten der einzelnen Mitgliedsländer, so erkennt man deutlich an Frankreich, wie dramatisch sich hier seit Ende Dezember die Risikoeinschätzung geändert hat. Konnten in 2016 noch die 10-jährigen französischen Bonds zu einem Preis von 0,3 % angeboten werden, so sind inzwischen mehr als 0,75% fällig. Dies ist eine Steigerung von 150% in knappen sechs Wochen. Einen so schnellen Anstieg gab es in dieser Form seit dem Jahr 2012 nicht mehr.

Diese Situation ist vornehmlich durch die Angst, Marine Le Pen könnte die Präsidentschaftswahlen in Frankreich gewinnen, geprägt. Es ist ja kein Geheimnis, dass Sie bei einem Wahlsieg Frankreich aus der Euro-Zone herauslösen will und gleichzeitig wieder den Franc einführen möchte.
Abzuwarten bleibt jetzt noch die Reaktion der EZB auf diese Veränderungen am Bonds- und Anleihenmarkt.

Vergessen wir die Lehren aus der Finanzkrise

Es ist noch keine zehn Jahre her, dass die Finanzkrise eine ganze Branche gebeutelt hat. Im Eiltempo wurden seinerzeit die Reformen und Rettungspakete geschnürt. Aktuell laufen wir jedoch auch aufgrund der aktuellen Spannungen zwischen den USA und dem Euroland Gefahr, unsere Lehren zu vergessen. So hat man sich mit der vorherigen US – Regierung auf eine gemeinsame und strenge Bankenaufsicht geeinigt.
Diese Vorsätze laufen jedoch im Moment unter der Rubrik Wunschvorstellung. Beide Verhandlungsparteien stehen sich hier in nichts nach. Die aktuellen Verhandlungen um die Sanierung der griechischen Bankenwelt gerät mehr und mehr zum Tauziehen und die Restrukturierung der italienischen Bankenlandschaft wird auch nicht signifikant vorangetrieben. Das einstige Versprechen der 20 größten Volkswirtschaften, einheitliche Regeln zur Vermeidung einer neuen Bankenkrise zu formulieren, wird nicht mit Nachdruck weiterverfolgt.

Diese Unsicherheit lässt natürlich den Verbraucher wieder an dem Bankenwesen zweifeln. Viele griechische Banken verzeichnen bereits in den letzten Wochen hohe Einlagenabgänge. Hält dieser Trend an, werden zeitnah Schwierigkeiten auf die Banken zukommen.

Hier gilt es wieder Vertrauen der Verbraucher aufzubauen. Da es nicht aus dem System an sich kommt, werden auf kurz oder lang die Banken aktiv werden müssen und zumindest auf der Einlagenseite wieder mit mehr Rendite die Kunden locken. Das wird aber im Umkehrschluss auch auf der Kreditseite mit steigenden Zinsen bezahlt werden müssen.

Ich komme daher zu dem Schluss, dass ein Anstieg der Zinsen im Jahr 2017 höchst wahrscheinlich sein wird um bis zu 0,50%.

Sichern Sie sich daher noch jetzt die günstigen Zinsen für Ihre Anschlussfinanzierung.

Für alle Erwerber einer Bestandsimmobilie oder einem Neubauvorhaben empfehle ich sich die Zinsen möglich lange zu sichern.